Ballspiele gehören zu den Sportspielen und sind Bewegungsspiele mit Ball, die als Wettkampf zwischen einzelnen Personen oder Mannschaften nach speziellen Regeln ausgetragen werden können. (vgl. Röthig/Prohl 2003, S. 538)
Wirkung der Ballspiele
Ballspiele lassen sich differenzieren nach Rückschlag- und Mannschaftsspielen.
Rückschlagspiele | Mannschaftsspiele |
Badminton | Fußball |
Squash | Basketball |
Tennis | Handball |
Tischtennis | Hockey |
Volleyball | Ultimate Frisbee |
... | ... |
Zudem gibt es noch die kleinen Spiele, die jede Form von Bewegungsspielen mit und ohne Gerät umfassen. Sie unterscheiden sich von den Mannschaftsspielen dahingehend, dass sie keiner definierten Wettkampfbestimmung unterliegen. Sie lassen dadurch viele Freiräume zur Variation der Wettkampfsportarten.
Es gibt mehrere Zugänge, um Ballspiele zu erlernen. Eine bewährte Methode, bereits bei Kindern die Spielfähigkeit auszubilden, ist die Heidelberger Ballschule. Dabei geht man von drei methodischen Grundpfeilern aus:
Diese methodischen Zugänge sollen sich ergänzen und nachfolgend kurz erläutert werden.
Spielerisch-situationsorientierter Ansatz
Die Gruppe soll frei spielen lernen und Situationen richtig wahrnehmen und taktisch verstehen können. Dabei soll das Verständnis für Spielregeln entstehen. Es gilt als erfolgreicher Ansatz, dass man beim Spielen lernt, wie man zu spielen hat. (vgl. Kröger/Roth 1999, S. 10)
Praxisbeispiele zum Erlernen von spielerisch-situationsorientiertem Handeln:
Offensive Taktikbausteine | Was wird provoziert? | Defensive Taktikbausteine |
Ins Ziel Treffen | Zielbezug | Ins Ziel treffen verhindern |
Ball zum Ziel bringen | Zielbezug | Ball zum Ziel bringen verhindern |
Vorteil herausspielen | Partnerbezug | Vorteil durch Abwehrarbeit unterbinden |
Zusammenspiel | Partnerbezug | Zusammenspiel stören |
Lücke erkennen | Gegnerbezug | Lücke schließen |
Gegnerbehinderung umgehen | Gegnerbezug | Gut verteidigen |
Anbieten und Orientieren | Umgebungsbezug | Passwege schließen |
Fähigkeitsorientierter Ansatz
Es gibt technikübergreifende Leistungsfaktoren, die eine wesentliche Voraussetzung dafür bilden, motorische Fähigkeiten schnell und gut zu erlernen, zielgerichtet und präzise zu kontrollieren sowie vielfältig und situationsangemessen zu variieren. Dabei werden die koordinativen Fähigkeiten innerhalb der Ballspiele trainiert, sodass eine bestmögliche Ballkoordination entwickelt wird. (vgl. Kröger/Roth 1999, S. 11-12)
Fertigkeitsorientierter Ansatz
Es sollen fundamentale Technikbausteine für Sportspielbewegungen herausgebildet werden. Einzelne Technikbausteine lassen sich dabei isoliert oder kombiniert miteinander üben. Dabei werden die Technikbausteine immer auch in Beziehung zu vorhandenen Taktikbausteinen gesetzt. (vgl. Kröger/Roth 1999, S. 11-12)
Von welchen spielsportübergreifenden Technikbausteinen kann dabei ausgegangen werden?
Winkel steuern | Richtung des Balles präzise steuern |
Krafteinsatz steuern | Schuss-, Wurf-, Schlagkraft präzise steuern |
Spielpunkt des Balles bestimmen | Räumliche Abwurf-, Schuss-, Schlagpunkte präzise steuern |
Laufwege und -tempo zum Ball festlegen | Richtung und Geschwindigkeit zum Ball präzise steuern |
Sich verfügbar machen | Bewegungsausführung zur richtigen Zeit einleiten |
Zuspielrichtung und -weite vorwegnehmen | Richtung und Weite eines Balles korrekt antizipieren |
Abwehrposition vorwegnehmen | Abwehrposition korrekt antizipieren |
Laufwege beobachten | Laufwege eines oder mehrerer Gegenspieler korrekt wahrnehmen |
Eine mögliche Hilfestellung, Spiele zu planen und zu modifizieren, bietet die nachfolgende Tabelle: