Planung einer Trainingsstunde

Bevor eine Trainingsstunde im Sport geplant werden kann, sollte der Feuerwehr-Coach eine Reihe von Vorüberlegungen anstellen:

  • Ziel der Trainingsstunde
  • Räumliche und materielle Bedingungen prüfen
  • Zusammensetzung der Trainingsgruppe berücksichtigen
  • Motorische Voraussetzungen der Teilnehmenden berücksichtigen
  • Wissensstand bzw. Vorerfahrungen der Teilnehmenden berücksichtigen

Danach erst kann die detaillierte inhaltliche Planung der Trainingsstunde erfolgen. Dabei können verschiedene Methoden und Trainingshilfen angewendet werden, die zum Ziel führen.

Aufbau einer Trainingsstunde

Eine Trainingsstunde besteht grundsätzlich aus drei verschiedenen, aber einander bedingenden Teilen.

Merkmale

Handwerkszeug eines Feuerwehr-Coaches

Um ein Training abwechslungsreich, vielfältig und effizient organisieren, gestalten und planen zu können, ist es wichtig, als Feuerwehr-Coach auf ein gewisses „Handwerkszeug“ zurückgreifen zu können.

Denn die Kenntnis und die Wahl der Aufstellungsformen, der Organisationsformen, der Trainingshilfen und der Gruppeneinteilung gibt dem Coach Sicherheit. Sie ermöglichen ihm stets, alle Übenden im Blick zu behalten, und unterstützen den Trainingsbetrieb, sodass sich die Teilnehmenden möglichst viel, aber auch gezielt bewegen können.


Aufstellungsformen

Aufstellungsformen helfen bei der:

  • Kommunikation mit der Gruppe
  • Positionierung von Personen
  • Positionierung von Geräten, wie z. B. Hütchen, kleinen Kästen
  • „geordneten“ Bewegung von Personen

Mögliche Aufstellungsformen:


Trainingshilfen

Trainingshilfen ermöglichen, einen zielgerichteten und planmäßigen Übungsprozess auszurichten. Als Trainingshilfen werden alle kleinen und großen Geräte und Materialien bezeichnet.

Trainingshilfen wendet man an, um

  • den Übungsablauf besser zu strukturieren.
  • Abwechslung in den Übungsbetrieb zu bringen.
  • Personen zu motivieren.
  • ein vielfältiges Training anzubieten.

 

Einsatz von Trainingshilfen

Wozu?BeispielsituationenGerätevorschläge
Zum Markieren
  • Spielfeld
  • Übungsbereich
  • Zielbereich
  • Absprung- oder Abwurfbereich
  • Laufstrecken
  • Markierungshütchen
  • Fahnenstangen
  • Markierungsteller
Zum Abgrenzen oder Absichern
  • Laufbahnen
  • Sicherheitszonen beim Wurf oder hinter dem Tor
  • Landeflächen für Übende, z. B. beim Turnen oder Springen
  • Landeflächen für Wurfgeräte
  • Wie oben
  • Markierungsbänder
  • Geeignete Matten
  • Turnbänke
  • Wände (dagegen werfen)
Zum „daran Üben“
  • Alle gerätebezogenen Sportarten und Disziplinen
  • Je nach Sportart, Disziplin, Situation, z. B. Turngeräte
Zum „damit Üben“
  • Krafttraining
  • Wurfübungen
  • Großgeräte
  • Kleine Gewichte

Quelle: Oltmanns 2006, S. 39


Laufwege

Es gibt eine Vielzahl von Laufwegen, z. B. gerade aus, diagonal, im Kreis, im Slalom …

Mögliche Laufwege bei der Markierung eines Vierecks mit Hütchen:

Acht
Im Kreis
Gerade – Diagonale hin und zurück / Gerade – Diagonale hin und zurück
Gerade hin und zurück – Diagonale / Gerade hin und zurück – Diagonale

Laufformen

Es gibt unterschiedliche Laufformen, die beschreiben, wie Personen sich bewegen, z. B.

  • Vorwärts - rückwärts - seitwärts
  • Schnell – langsam
  • Formen des ABC-Laufes (Hopsalauf, ...)

Organisationsform

Mit der Wahl der Organisationform stehen dem Coach verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, den Übungsablauf innerhalb der Trainingsgruppe zu organisieren.


Gruppeneinteilung

Jede Gruppeneinteilung hat ihre Vor- und Nachteile. Hier eine Übersicht:

Einteilung/Vorgabe durch CoachVorteil:
  • Zieldienliche Gruppeneinteilung möglich
 Mögliche Nachteile:
  • Diskussionen, Widerstände
  • Missachtung von Bedürfnissen
WahlverfahrenVorteil:
  • Beteiligung der Teilnehmenden
 Mögliche Nachteile:
  • Wahlkriterien unpassend zur Zielsetzung (z. B. Leistungsfähigkeit vs. Sympathie)
  • Bloßstellung der letzten Teilnehmenden
AuslosenVorteil:
  • Keine Beeinflussung möglich
 Mögliche Nachteile:
  • „Ungünstige“ Losergebnisse wie ungleiche Mannschaften
AbzählenVorteil:
  • Schnell
 Mögliche Nachteile:
  • „Ungünstige“ Ergebnisse möglich
  • Einflussnahme der Teilnehmenden durch vorausschauende Platzierung in der Gruppe
(Quelle: Oltmanns 2006, S. 39)

 

 

 

 

 

 

Literaturverzeichnis