Ausdauer ermöglicht, eine Belastung physisch und psychisch möglichst lange aufrechtzuerhalten (Ermüdungswiderstandsfähigkeit) und sich nach Abbruch der Belastung möglichst rasch zu erholen (Regenerationsfähigkeit). (vgl. Grosser/Starischka 1998, S. 110)
Wirkung der Ausdauer
Eine gut entwickelte Grundlagenausdauer ist für alle Sportarten eine der Basisvoraussetzungen zur Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit. Sie bewirkt:
Die Ausdauer kann hinsichtlich ihrer Erscheinungsform nach verschiedenen Kriterien unterteilt werden:
Unter dem Aspekt der beteiligten Muskulatur unterscheidet man die allgemeine und die lokale Ausdauer. „Unter der lokalen Muskelausdauer verstehen wir die Ausdauer einer Muskelmasse, die kleiner ist als 1/7 bis 1/6 der gesamten Skelettmuskulatur. Die allgemeine Ausdauer stellt die Ausdauer einer Muskelmasse in einer Größenordnung von mehr als 1/7 bis 1/6 der gesamten Skelettmuskulatur dar.“ (vgl. Hollmann/Hettinger 2000, S. 303)
Unter dem Aspekt der muskulären Energiebereitstellung unterteilt man in aerobe und anaerobe Ausdauer. Steht Sauerstoff in ausreichender Menge zur oxydativen Verbrennung der Energieträger zur Verfügung, spricht man von aerober Ausdauer. Ist die Sauerstoffzufuhr aufgrund hoher Belastungsintensität unzureichend, wird die Energie unter dem Eingehen einer Sauerstoffschuld bereitgestellt. In diesem Fall spricht man von anaerober Ausdauer. In der Sportpraxis kommt es meist zu einem kombinierten Auftreten beider Formen.
Die dynamische Ausdauer bezieht sich auf die Ausdauerfähigkeit bei Bewegungen. Die statische Ausdauer umfasst die Ausdauerfähigkeit bei gehaltenen Übungen.
(vgl. Röthig/Prohl 2003, S. 60-62)
Die Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit kann durch verschiedene Methoden erreicht werden. Als Haupttrainingsmethoden gelten die Dauermethode und die Intervallmethode. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in Umfang und Intensität.
Kontinuierliche Dauermethode | Dauermethode mit Intensitätswechsel Tempowechsel | Dauermethode mit Intensitätswechsel Fahrtspiel |
Gleichbleibende Intensität (z. B. HF 140/min) | Planmäßiger Wechsel Intensität innerhalb einer gewissen Bandbreite (z. B. 130 – 150/min) | Unplanmäßiger Wechsel der Belastungsintensität (geländebedingt oder nach subjektivem Befinden) von niedrig bis maximal (z. B. Gehen bis Sprint) |
Belastungsintensität: niedrig Belastungsumfang: sehr groß Belastungsdauer: ca. 30 min – 60 min (max. 90 min) | Belastungsintensität: niedrig bis mittel Belastungsumfang: sehr groß Belastungsdauer: ca. 30 min – 60 min (max. 90 min) | Belastungsintensität: niedrig – mittel – hoch Belastungsumfang: groß Belastungsdauer: ca. 30 min – 60 min (max. 90 min) |
Pulskurve | Pulskurve | Pulskurve |
Ist gekennzeichnet durch abwechselnde Belastungs- und Erholungsphasen (Intervalle).
Intensive Intervallmethode | Extensive Intervallmethode | Wiederholungsmethode |
Belastungsintensität: 80 % – 90 % der individuellen maximalen Geschwindigkeit auf der jeweiligen Strecke | Belastungsintensität: 60 % – 80 % der individuellen maximalen Geschwindigkeit auf der jeweiligen Strecke | Belastungsintensität: 90 % – 100 % der individuellen maximalen Geschwindigkeit auf der jeweiligen Strecke |
Pause: unvollständige, „lohnende“ Pause, 1 – 3 min, Serienpause 5 min | Pause: unvollständige, „lohnende“ Pause, 45 sek – 2 min, Serienpause 5 min | Pause: vollständige Pause, Pause innerhalb von 6 – 12 min unter 100 Schläge/min |
Belastungsumfang: mittlere Wiederholungen je nach Belastungsdauer, bis zum Ermüdungseintritt | Belastungsumfang: häufige Wiederholungen je nach Belastungsdauer, bis zum Ermüdungseintritt | Belastungsumfang: geringe bis mittlere Umfänge |
Belastungsdauer: 15 sek – 2 min pro Intervallbelastung | Belastungsdauer: 30 sek – 3 min pro Intervall | Belastungsdauer: 20 sek und 3 min |
Gesamtbelastungszeit: ca. 30 – 45 min einschließlich der „lohnenden“ Pause und Serienpause | Gesamtbelastungszeit: ca. 45 – 60 min einschließlich der „lohnenden“ Pausen und Serienpausen | Gesamtbelastungszeit: Je nach Steckenlänge |
Pulskurve | Pulskurve | Pulskurve |