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Haupt und Nebengebäude der UK RLP, vorne die Anfahrt mit Kreisverkehr zum Wenden. Rechts der Haupteingang mit einem verglasten Vordach, darüber das Unfallkassen-Logo auf der Wand.

Sicherheit im Straßenunterhaltungsdienst im Blick

Präventionskonzept „Risiko-Sicherheits-Parcours“ startet in Rheinland-Pfalz

Ein Verkehrszeichen-Lager vor einer Backstein-Wand.
Foto: AdobeStock

Ob Bankette mähen, Gehölze zurückschneiden oder Winterdienst leisten: Das Betriebspersonal des Landesbetriebs Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM-RLP) arbeitet täglich direkt im oder nah am fließenden Verkehr – bei jedem Wetter und zu jeder Tageszeit. Diese Tätigkeiten sind mit hohen Risiken verbunden. Um die Sicherheit der Beschäftigten zu stärken, setzt der LBM-RLP künftig auf das Präventionskonzept „Risiko-Sicherheitsparcours“, das bereits in Nordrhein-Westfalen erfolgreich erprobt und weiterentwickelt wurde.

Nachhaltige Schulung für mehr Handlungssicherheit

In den kommenden fünf Jahren sollen alle betroffenen Mitarbeitenden und Führungskräfte geschult werden. Neun Lernmodule legen dabei den Fokus auf das Zusammenspiel von Verhaltens- und Verhältnisprävention. Besondere Schwerpunkte sind das sichere Handeln in Gefahrensituationen sowie die Rolle von Führungskräften für Sicherheit und Gesundheit. Ziel ist es, die Risikokompetenz zu stärken und die Handlungssicherheit im Umgang mit typischen Gefahrensituationen des Betriebsdienstpersonals zu fördern.

Realitätsnahe Übungen ohne reale Gefahr

Im Rahmen des „Risiko-Sicherheitsparcours“ werden die Beschäftigten an verschiedenen Stationen mit typischen Situationen ihres Arbeitsalltags konfrontiert – von Sicherungsroutinen über Wahrnehmungstäuschungen bis hin zu ergonomischen Herausforderungen. Die Szenarien wirken realitätsnah, sind aber ohne tatsächliche Gefahr für die Teilnehmenden. So können Fehlerquellen erkannt und sicheres Verhalten trainiert werden.

Die neun Module umfassen unter anderem:

  • Sicherungsroutinen bei der Anfahrt an Baustellen
  • Leistungsüberschätzung und richtige Fahrzeugpositionierung
  • Wahrnehmungstäuschungen und Geschwindigkeitsschätzungen
  • Entscheiden unter Risiko beim Aussteigen
  • Ergonomie, Toter Winkel und „inattentional blindness“
  • Ursachen und Präventionsmöglichkeiten von SRS-Unfällen
  • Systemübergänge wie das Übersteigen von Schutzwänden
  • Mythos Multitasking im Straßenunterhaltungsdienst

Unterstützung durch die Unfallkasse Rheinland-Pfalz

Die Unfallkasse Rheinland-Pfalz unterstützt diesen auf Nachhaltigkeit ausgelegten Präventionsansatz. „Wir sind überzeugt, dass durch die Qualifizierung der Beschäftigten im Erkennen und sicheren Handeln die Zahl der Unfälle und Gesundheitsgefährdungen wirksam reduziert werden kann“, betont UK-Geschäftsführer Dr. Christoph Heidrich.

Im August dieses Jahres fand eine Pilotveranstaltung in der Masterstraßenmeisterei Cochem statt. Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden haben den LBM-RLP bestärkt, den „Risiko-Sicherheitsparcours“ ab 2026 regelmäßig im gesamten Landesbetrieb durchzuführen. Damit wird ein wichtiger Schritt für die Sicherheit und Gesundheit im Straßenunterhaltungsdienst in Rheinland-Pfalz gesetzt.

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