Weniger schwere Unfälle, mehr Berufskrankheiten
Unfallkasse Rheinland-Pfalz zieht in ihrem Geschäftsbericht 2023 Bilanz
Rund 300 Unfälle weniger als im Vorjahr: Das ist die Bilanz der Versicherungsfälle der Unfallkasse Rheinland-Pfalz im Jahr 2023. Insgesamt hat es 77.048 Unfallmeldungen gegeben, davon 16.233 in der Allgemeinen Unfallversicherung und 60.815 in der Schülerunfallversicherung. „Während wir im vergangenen Jahr noch auf steigende Unfallzahlen nach der Pandemie geblickt haben, zeigt sich nun, dass wir stabil niedrigere Unfallmeldungen als vor den Corona-Jahren registrieren können“, freut sich Dr. Christoph Heidrich, Geschäftsführer der Unfallkasse Rheinland-Pfalz.
Weniger erfreulich ist der Blick auf die Entwicklung im Bereich Berufskrankheiten: Im Vergleich zum Vorjahr, als die Unfallkasse besonders durch die Vielzahl von COVID-19-Erkrankungen einen 150-prozentigen Anstieg bei den Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit verzeichnet hatte, gab es 2023 „nur“ 579 gemeldete Verdachtsfälle – rund 1500 weniger als 2022. Trotzdem: Mit Blick auf die Zahlen vor der Pandemie stiegen die Berufskrankheiten-Meldungen um circa 40 Prozent an. Ohne die COVID-19-Fälle liegt das Plus bei den gemeldeten Fällen immerhin noch bei rund 10 Prozent. Zurückzuführen ist das insbesondere auf kontinuierliche Steigerungen bei den Muskel-Skelett-Erkrankungen. Ein Aufwärtstrend zeigt sich auch bei Lärmschwerhörigkeit, bei Fällen von Tier-auf-Mensch-übertragbaren Krankheiten, zum Beispiel Borreliose, chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen und Fällen von Hautkrebs.
In der Schülerunfallversicherung, dem größten Versicherungsbereich mit rund 835.000 Versicherten, erreichten die Unfallkasse im vergangenen Jahr 60.815 Unfallmeldungen. 53.457 davon lassen sich auf Unfälle in den Bildungseinrichtungen selbst zurückführen, 4.596 Unfälle auf den Straßenverkehr. 1.375 Kinder und Jugendliche erlitten als Fußgängerinnen und Fußgänger einen Unfall, rund 740 auf dem Fahrrad. Unfälle gab es auch an Haltestellen, im ÖPNV und dem Auto.
16.233 Unfallmeldungen – davon 8.452 Arbeitsunfälle und 1.808 Wegeunfälle – entfielen 2023 auf die Allgemeine Unfallversicherung, in der die Beschäftigten im öffentlichen Dienst, aber auch Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler, Feuerwehrleute sowie pflegende Angehörige gesetzlich unfallversichert sind. Ein positives Signal: Die Unfallkasse Rheinland-Pfalz haben insgesamt weniger Meldungen schwerer Unfälle erreicht, hingegen sind die Meldungen leichter Unfälle etwas angestiegen.
Die von der Unfallkasse durchgeführten Besichtigungen und Beratungen sowie die Vielzahl an Qualifizierungsveranstaltungen – digital und in Präsenz – sind wichtige Medien, um dafür zu sorgen, dass die Unfallzahlen hoffentlich auch in den kommenden Jahren weiter sinken. „Die ‚Vision Zero‘, die Vorstellung einer Welt ohne Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, hält uns stets unser Ziel vor Augen: Gesunde Versicherte!“, betont Geschäftsführer Dr. Christoph Heidrich. Der Blick auf die Unfallzahlen 2023 mache deutlich: „Wir sind auf einem guten Weg, dürfen uns aber noch nicht zufriedengeben.“
Weitere interessante Zahlen, Daten und Fakten sind im Geschäftsbericht 2023 der Unfallkasse Rheinland-Pfalz zu finden.