Helfende Hände schlägt man nicht – das sollte man jedenfalls meinen. Doch de facto sehen sich Feuerwehrleute im Dienst auch mit Beleidigungen, Beschimpfungen, aggressivem Verhalten und Konflikten bis hin zu Handgreiflichkeiten und Gewalt konfrontiert. Grund genug für den Landesfeuerwehrverband (LFV) und die Unfallkasse Rheinland-Pfalz (UK RLP), Feuerwehrführungskräften jetzt spezielle Qualifizierungen in Sachen Deeskalieren und Sensibilisieren anzubieten. Los geht’s bereits in wenigen Wochen.

„Die Einsatzkräfte der Feuerwehr liegen uns sehr am Herzen. Sie sollen ihren Dienst sicher und gesund erledigen können. Doch leider werden sie bei ihrer Arbeit immer mal wieder behindert, aggressiv angegangen oder beschimpft“, beklagt Dave Paulissen, Abteilungsleitung Sicherheit – Gesundheit – Teilhabe bei der UK RLP. Dies mit aussagekräftigen Zahlen zu belegen, sei aber schwierig. Grund: Viele der Fälle werden gar nicht gemeldet. Doch eine aktuelle Umfrage des Deutschen Feuerwehrverbands und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) unter mehr als 6500 aktiven Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr gibt einen beachtenswerten Fingerzeig: Demnach gab die Hälfte der Befragten an, Gewalterfahrungen – vor allem mit Beschimpfungen und Beleidigungen – gemacht zu haben.

Im Vergleich zu den körperlichen Attacken wird diese Art der Aggression von den Betroffenen als besonders belastend empfunden. Unsicherheit, Ängste, eventuell auch psychische Erkrankungen können die Folge sein. Doch wie können sich Feuerwehrkräfte vor Gewalt schützen, wenn sie im Einsatz sind, helfen wollen und vor der Situation stehen, dass sie angepöbelt und beschimpft werden? Wichtig für sie ist die Vorbereitung, zum Beispiel durch entsprechende Deeskalationstrainings.

Hier setzt das neue Qualifizierungsangebot von LFV und UK RLP an. Die Tagesveranstaltung legt den Fokus auf Sensibilisierung und Deeskalation und ist damit voll auf Linie mit der aktuellen Kampagne #GewaltAngehen, die die Unfallkasse Rheinland-Pfalz mit anderen Unfallkassen, Berufsgenossenschaften und ihrem Spitzenverband, der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), gestartet hat. Die erste Veranstaltung „Gewaltpräventionstraining für Einsatzkräfte“ findet bereits am Samstag, 24. Februar, statt. Interessierte können sich beim LFV RLP anmelden: https://feuerwehr-rheinlandpfalz.de/seminare/

Fachliche Ansprechpersonen in der UK RLP:

Helin Dogan
E-Mail: h.dogan@spam protectukrlp.de
Telefon: 02632-960-2730

Dominik Balthasar
E-Mail: d.balthasar@spam protectukrlp.de
Telefon: 02632-960-2360