Pressemitteilung des Minsiteriums für Bildung
„Die Flut im Ahrtal hat neben viele Existenzen und Träumen auch zahlreiche Schulen und Kitas zerstört. Bereits zwei Wochen nach der Flut waren wir vor Ort und sind seitdem immer wieder dort gewesen, weil wir uns regelmäßig ein Bild der Lage vor Ort machen, mit den Menschen darüber sprechen wollen, wie der Wiederaufbau voranschreitet, wo es gut läuft und wo noch Nachsteuerungsbedarf herrscht. Immer wieder bekamen wir dabei die Botschaft zu hören: Bitte vergesst uns nicht! Das werden wir nicht tun und sind deshalb gleich zu Beginn des neuen Jahres wieder hierhergekommen“, so Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig anlässlich ihres Besuchs im Ahrtal. „Und wir werden auch künftig den Wiederaufbau im Ahrtal unterstützen und begleiten.“
Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig besuchte am Montag gemeinsam mit Dominik Gieler, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr und weiteren Beteiligten die Grundschule Dernau. Seit dem 5. September 2022 sind dort alle Kinder wieder an einem Standort vereint, zuvor waren sie auf drei Grundschulen der Grafschafter Orte aufgeteilt. „Ich freue mich, dass ich heute den Übergangsstandort der Grundschule besichtigen kann. Es ist toll zu sehen, wie der Schulstandort mit seinen 60 Containern nun mit Leben gefüllt ist. Nur als gemeinsamer großer Kraftakt aller Beteiligten konnten wir im Ahrtal so schnelle und zielgerichtete Hilfe leisten. Dafür bedanke ich mich bei allen Beteiligten“, erklärt die Ministerin während des Besuchs. Bereits im August konnte sie die damals noch nicht bezogenen Container bei einem Rundgang von außen besichtigen.
Danach besuchte Bildungsministerin Hubig gemeinsam mit dem Bürgermeister der Stadt Sinzig, Andreas Geron, die Barbarossaschule in Sinzig. Bei einem Schulrundgang machten sie sich ein Bild der aktuellen Lage vor Ort. Anschließend folgte die Vorstellung eines Films, der die Situation an der Schule vor einem Jahr zeigte. „Es ist erschütternd zu sehen, welch unglaubliches Maß an Zerstörung hier vor einem Jahr noch herrschte. Auch bei meinem heutigen Besuch wurde wieder deutlich, dass das Erlebte nachwirkt. Umso wichtiger ist es, den Kindern und Jugendlichen in unseren Bildungseinrichtungen einen Ort des Vertrauens und der Geborgenheit zu bieten, ihnen einen geregelten und gewohnten Tagesablauf zu gewährleisten“ so Bildungsministerin Hubig. Danach folgte, wie auch in der Grundschule Dernau, eine Gesprächsrunde mit den Beteiligten der Realschule Plus und den Beteiligten der benachbarten, auch von der Flut betroffenen Schulen, der Grundschule Regenbogen und des Rhein-Gymnasiums. „Von Anfang an war es mir ein wichtiges Anliegen, mich mit den Betroffenen vor Ort auszutauschen, denn nur wer miteinander spricht, weiß wo es Nachsteuerungsbedarf gibt. Auch in meinen heutigen Gesprächen konnten wir gemeinsam Punkte identifizieren, die bereits gut klappen und andere, an denen wir gemeinsam weiter nach Lösungen suchen“, so die Ministerin im Anschluss an die Gesprächsrunde.
Fortbildungstag für Sportlehrkräfte des Ahrtals – Bewegte Zeiten, bewegte Ideen
Bei einem Treffen im vergangenen Jahr kam die Idee auf, einen Fortbildungstag für Sportlehrkräfte für die von der Flutkatastrophe betroffenen Schulen anzubieten. Dieser fand in Kooperation mit der Unfallkasse Rheinland-Pfalz am vergangenen Donnerstag statt. Die knapp 30 teilnehmenden Sportlehrkräfte konnten sich auf einen spannenden Tag voller Abwechslung freuen. Am Morgen standen interessante und vielseitige Workshops auf dem Programm, die ihren Fokus auf die Gesundheit der Lehrkräfte legten. Von Resilienz über Bewegung to go bis hin zu Entspannung war alles mit dabei. Am Nachmittag folgten Themenblöcke, die sich explizit mit dem Sportunterricht unter herausfordernden Bedingungen befassten.
„In Zeiten, in denen Kinder und Jugendliche sich immer mehr sitzend vor Bildschirmen aufhalten, kommt dem Sportunterricht eine besondere Rolle zu. Bewegung ist ein entscheidender Faktor für ihre kognitive und motorische Entwicklung. Durch die Gegebenheiten im Ahrtal und die Nachwirkungen der Flut stehen die Lehrkräfte tagtäglich vor großen Herausforderungen: Kaputte Sporthallen und fehlende Ausweichmöglichkeiten sind hier nur einige Punkte, die zu nennen sind“, weiß Manfred Breitbach, Geschäftsführer der Unfallkasse Rheinland-Pfalz. „Wir freuen uns, den Teilnehmenden in verschiedenen Workshops Impulse an die Hand zu geben und den Austausch mit der im Kreis zuständigen Aufsichtsperson anzubieten. Sportlicher Einsatz ist gefragt, wenn die Lehrkräfte unser Online-Tool schulsportideen.de und dessen zahlreiche Hilfestellungen kennenlernen, mit dem wir langfristig zu sicherem und gesundem Schulsport beitragen.“
Ein besonderer Höhepunkt des Tages waren die Aufführungen des Fast Forward Improvisationstheaters Marburg. Ein weiterer Hochkaräter war der am Nachmittag durch den Profi-Zehnkämpfer Kai Kazmirek geleitete Workshop zu Leichtathletik Outdoor Aktivitäten.
„Uns ist es sehr wichtig den Menschen vor Ort zu zeigen, dass wir weiterhin da sind, zuhören und sie unterstützen. Der Fortbildungstag für Sportlehrkräfte war eine tolle Veranstaltung, um den Lehrkräften einerseits in den Workshops Tipps für ihre eigene Gesundheit mit an die Hand zu geben, und auf der anderen Seite die herausfordernden Bedingungen im Sportunterricht zu thematisieren und Lösungswege aufzuzeigen, damit sich unsere Kinder und Jugendlichen trotz aller Widrigkeiten sportlich betätigen können. Denn Sport ist, wie Herr Breitbach bereits erwähnte, ein entscheidender Faktor für die kognitive und motorische Entwicklung unserer Schülerinnen und Schüler. Sport bedeutet zugleich Ausgleich, ein Ausgleich der gerade auch nach emotional aufwühlenden Erfahrungen ein wichtiger Bestandteil der Heilung sein kann“, so die Ministerin abschließend.